- Nabatäer
- Nabatäer,in der Antike mächtiger nordwestarabischer Volksstamm, der im 6. Jahrhundert v. Chr. nach Edom einwanderte, im 5./4. Jahrhundert v. Chr. sesshaft wurde und ein Königreich bildete. Ursprüngliche Nomaden und Karawanenführer, wurden sie durch die Kontrolle der Handelswege von Südarabien nach dem Mittelmeergebiet allmählich auch politisch bedeutsam. Neben dem Handel betrieben die Nabatäer Bewässerungsfeldbau in den Lössgebieten des Negev. 312 v. Chr. wurden sie von dem Feldherrn Antigonos I. Monophthalmos erfolglos bekämpft, bald danach dehnten sie ihre Macht nach Syrien aus, wo König Aretas III. (87-62 v. Chr.) Damaskus eroberte. Handelsmetropole war Hegra (heute Madain Salih, Saudi-Arabien), Hauptstadt Petra, beides schwer zugängliche Wüstenstädte. Trajan wandelte das Königreich 106 n. Chr. zur römischen Provinz Arabia Petraea um. - Die Nabatäer schrieben ihre aramäische, stark arabisch gefärbte Sprache (Nabatäisch) in einer Variante der aramäischen Konsonantenschrift (aramäische Sprache, semitische Sprachen). Ihr oberster Gott war Dusares, unter den Göttinnen waren Allat und Uzza besonders wichtig. Kunst und Kultur standen stark unter hellenistischem Einfluss.A. Negev: Die N. in: Antike Welt, Jg. 7, Sonder-Nr. (1976); A. Schmidt-Colinet: Zur nabatäischen Felsnekropole von Hegra/Madain Salih in Saudi-Arabien, in: Antike Welt, Jg. 18, H. 4 (1987); U. Levy: Die N. Versunkene Kultur am Rande des Hl. Landes (1996);Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:Petra: Felsgräber und Architektur der Nabatäer
Universal-Lexikon. 2012.